Bild: Peter Nestler, International Referee, Taekwondowon

Peter Nestler Referee bei Poomsae-WM in Hong Kong

Die World Taekwondo Federation hat Peter Nestler neuerlich als International Referee für die Taekwondo Poomsae-Weltmeisterschaften eingeladen. Diesmal geht es nach Hong Kong. Diese WM im Formenlauf wird vom Taekwondo-Weltverband organisiert und findet vom 30. November bis 4. Dezember 2024 statt. Austragungsort ist das Hong Kong Coliseum.

Bild: World-Taekwondo Poomsae Championships 2024 Hong Kong © World Taekwondo

Gezeigt werden bei der diesjährigen Weltmeisterschaft im Formenlauf die Disziplinen Recognized Poomsae und Freestyle Poomsae. Es wird dazu auch wieder einen Livestream auf YouTube geben.

Die vorige Poomsae-Weltmeisterschaft wurde im Jahr 2022 in Goyang/Korea abgehalten; auch da war Peter Nestler als International Referee im Einsatz. Es ist nun bereits seine sechste Weltmeisterschaft als International Referee. 

Hintergrundwissen: IR-Nominierungen von World Taekwondo

Der Taekwondo-Weltverband WT führt eine Liste einladbarer International Referees (IR). Das sind diejenigen Poomsae-Referees weltweit, die eine aktive Lizenz besitzen und damit auf der Liste der zum Einsatz bei G-Turnieren berechtigten IR befinden. Erworbene IR-Lizenzen gibt es ja noch mehr, also ist die Liste bereits eine Vorselektion – die aber nur von der WT befolgt wird und z. B. nicht von den Verbänden in Europa mit ihren teils fragwürdigen Referee-Einladungen. Die Verteilung bei der Einladung von Poomsae IR zur WM erfolgt zum Teil politisch, das heißt: Jeder Kontinent muss zu einem gewissen Grad repräsentiert sein. Aber es gibt darüber hinaus weitere Plätze, die beim neuen WT Poomsae Referee Director (seit September 2023) nach dessen eigenen Kriterien vergeben werden. Er achtet dabei sehr darauf, dass die eingeladenen Referees alle WT-Vorgaben erfüllen und bei verschiedenen Einsätzen (wo die Schiedsrichter gemonitored werden) einwandfrei performen.

Aus kleinen Ländern wie Österreich kommen nur IR zum Zuge, die eine entsprechend gute Performance haben – auf gut deutsch: die ihr Handwerk sehr gut verstehen und umsetzen können. Normalerweise kommt selbst dann nur 1 Referee aus Österreich zum Zuge. Das wäre in dem Fall Johanna Bliem als Senior IR. Österreich hat allerdings mit zwei IR bei der Poomsae WM 2024 mehr Vertreter als viele deutlich größere Länder. So war das auch bei der vorigen WM 2022 in Goyang/Korea mit Johanna Bliem und Peter Nestler als IR im Einsatz.

Eine WM ist für die nominierten Referees eine mehrfache Herausforderung: Es herrschen eiserne Regeln (Abschottung gegenüber Teams etc.), sie werden nochmals an zwei Tagen auf das Event vorbereitet und sehr genau von mehreren Stellen beobachtet. Da schauen viele hochrangige Taekwondo-Offizielle zu, natürlich alle Poomsae-Verantwortlichen von WT, Kukkiwon und KTA, WT Officials, Nationalteamchefs und das ganze Publikum, inklusive koreanischem und in diesem Jahr chinesischem Fernsehen, die beide live dabei sein werden.

Die eingesetzten Referees haben hochkonzentrierte Arbeit auf topp Niveau zu verrichten. „Das ist man den ebenfalls Topp-Teams aus vielen Ländern meiner Meinnung nach schuldig. Es ist für einige wahrscheinlich eine stille Auszeichnung, weil es nicht notwendig ist, dass gerade sie dabei sind. Ich tue das für den Sport, für die Menschen, die viel gegeben haben, um dort antreten zu können“, sagt Peter Nestler. Mit 25 Turnieren an 35 Turniertagen zählte er im Jahr 2023 zu den aktivsten IR weltweit. Insgesamt hat er bereits jenseits der 500 Referee-Einsätze auf seinem Aktivitätenkonto als Taekwondo-Schiedsrichter.

Das Leben eines IR ist aufwändig: „Wir in Österreich bezahlen unsere Reisekosten ausnahmslos selber, dazu Verdienstentgang während der Abwesenheit, die jährliche IR-Lizenzgebühr an die WT (50 USD), die WT-Lizenz GOL (40 EUR p.a.), dazu alle zwei Jahre ein IR-Seminar (300 EUR + Hotel + Reisekosten etc. – zuletzt 1.500 EUR für Manchester), dazu die gesamte Uniform usw. „Und trotzdem machen wir es, weil es wichtig ist! Ich möchte nur auch, dass alle es ernst nehmen und nicht irgendwie machen!“, so Nestler abschließend.

Bild: Peter Nestler, IR Poomsae, German Open 2019 - Hamburg
Peter Nestler, IR Poomsae, German Open 2019 – Hamburg
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